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Kürzliche Posts
- Die Wichtigkeit von Körpersprache im Business19. Januar 2023
- Positive Sprache26. November 2022
- Freies Sprechen20. Oktober 2022
- Die Wichtigkeit von Körpersprache im Business
Oft steht man vor der Herkulesaufgabe, eine Hiobsbotschaft mitteilen zu müssen. Das gilt für kleine Teams genau so, wie für große Belegschaften. Wir müssen Stellen abbauen. Der Umsatz ist zurück gegangen und es stehen harte Maßnahmen ins Haus. Die Performance des Teams lässt zu wünschen übrig und so weiter.
Das Dilemma vor dem man als Redner in solch einem Fall steht ist, die Zuhörer zu Höchstleistungen an zu spornen, zum Umdenken an zu leiten oder Ihnen die bittere Wahrheit auftischen zu müssen aber trotzdem ein positives Gefühl zu hinterlassen. Die Rede soll doch Motivation sein. Alle Anwesenden sollen nachher bestärkt aus dem Meeting gehen und sagen: “Das war eine gute Rede! Recht hat er.” oder “Sie hat das gut gesagt – das macht Sinn!”
In diesem Refresher soll es darum gehen, wie wir eine positive Sprache entwickeln und so immer einen ebenso positiven Eindruck hinterlassen können.
Sein Sie in Ihrem ganzen Auftreten positiv! Körperhaltung, Gestik und Mimik sollen ausdrücken: Sie stehen zu dem gesagten und meinen es wirklich ernst - siind den Zuhöreren aber dennoch freundlich gegenüber eingestellt. Die Adressaten sind Ihr Kapital. Sie wären ohne diese nicht in der jetzigen Position. Also:
Im Gegensatz zu eingefallenen oder hoch gezogenen Schultern stehen Sie aufrecht. Sie sind derjenige, der diese Entscheidung trägt. Sie haben Rückgrat. Auf Sie kann man sich verlassen. Auch in Zukunft kann jeder hier auf sie bauen. Auch wenn die Message eine schwere ist, stehen Sie mit Haut und Haaren zu ihr.
Das wichtigste aber ist - und damit kommen wir zum Thema positive Sprache - die Ausdrucksweise.
Der Mensch kann eine negative Botschaft besser für sich akzeptieren, wenn diese positiv verpackt ist. Das hört sich zunächst einmal nach einem Gegensatz an, ist aber in der Praxis vielfach bewährt und durchaus möglich. Sie werden überrascht sein, welche Akzeptanz sie erreichen können wenn der Umsatzrückgang als Chance zu einem Neuanfang begriffen wird.
Das Team performt nicht mehr. Die Umsätze sind irgendwie ok, aber es besteht die Gefahr der Bequemlichkeit. Sie möchten Ihre Mitarbeiter also mit einer motivierenden Rede aufwecken und zu mehr Einsatz anregen.
Sie könnten also sagen: “So Leute schaut mal hier. Ich hab mal die Umsätze der letzten 6 Monate mitgebracht. Das ist jetzt kein Drama. Aber es herscht Stillstand. Wenn das so weiter geht, müssen wir im nächsten Meeting zu härteren Maßnahmen greifen. Das will ja keiner. Also los. Auf gehts. Geht raus da und greift an!”
Sachlich betrachtet eine Aussage, die den Pudels Kern trifft und die jeder versteht. Man möchte denken, jeder verantwortungsvolle Mitarbeiter sollte nach solch einer Ansprache zu neuen Taten aufbrechen wollen. Kann sein - muss aber icht sein. Die Gefahr besteht, dass das bei den Zuhörern so durchrutscht und diese sich sagen: “Ja ja - habe ich so schon hundert mal gehört. Die Zahlen stimmen doch, Was will er eigentlich …” und aus Bequemmlichkiet einfach so weiter machen wie bisher.
Aber sie wollen ja mehr. Also vielleicht besser so: “Hey. Gucken Sie sich die Zahlen an. Nicht schlecht. Eine gerade Linie tut ja auch keinem weh. Warum greifen wir nicht gemeinsam an und sehen zu, dass wir in nem halben Jahr zusammen feiern können, weil diese Linie sensationell nach oben gestiegen ist? Ich fänd’s toll, wenn jeder in den kommenden Tagen draußen beim Kunden mal den neuen Bedarf abklopfen würde. Unser Produkt ist toll, die Kunden brauchen es und ich bin mir sicher, sie können sich einen Schulterklopfer dafür bei Ihren Kunden abholen. Auf gehts!”
Jeder dieser Sätze versprüht Freude und Motivation. Ihre Mitarbeiter haben sich durch Sie jetzt wieder daran erinnert, wie motivierend es ist, einen Vertragsabschluss zu machen, ein Upsell zu platzieren oder einfach nur einen zufriedenen Kunden zu treffen. Das setzt in den Köpfen Ihrer Zuhörer ungeahntes Potential und neue Kraft frei.
Die ganze Firma wird umstrukturiert. Alle Abteilungen werden neu geordnet und einige Mitarbeiter mnüssen lieb gewonnene Arbeitsplätze gegen andere eintauschen.
Sie könnten sagen: “Liebe Kolleginnen und Kollegen. Herzlich Willkommen zu dieser Vollversammlung. Ich habe Ihnen eine unangenehme Mitteilung zu machen. Wir werden komplett umbauen und viele von Ihnen werden Ihren angestammten Platz verlieren. Diese Mitarbeiter werden aber einer neuen Aufgabe in einem neue Team zugeführt. Keiner verliert seinen Arbeitsplatz.”
Na super: Immerhin eine frohe Botschaft zum Abschluss! Das herzliche Willkommen klingt irgendwie deplaziert. Und es geht sofort weiter mit Karacho und einer unangenehmen Mitteilung. Mitarbeiter “verlieren” einen Platz und sollen sich mit neuen Kolleginnen und Kollegen arangieren. Na toll!
Das geht auch besser. Zum Beispiel so: “Hallo! Toll, Sie alle hier zu sehen! Wir alle wollen zusammen weiter an unserer erfolgreichen Zukunft bauen und ich schätze das Engagement jedes einzelnen hier sehr. Wir wollen diesen Drive gerne für unser gemeinsames Weiterkommen nutzen. Deshalb haben wir uns ein paar Maßnahmen überlegt, von denen wir wissen, dass es Sie in Ihrer persönlichen Karriere jeweils weiter nach vorne bringen wird. Teilweise lernen Sie neue Kolleginnen und Kollegen kennen. Manche werden ihren Horizont dabei extrem erweitern dürfen. Wir freuen uns aber ganz besonders, dass die Power und die Persönlichkeit jedes einzelnen hier weiterhin gebraucht und geschätzt wird.”
Na das sitzt. Was meinen Sie, wie die Mitarbeiter Ihren Firmenumbau mit unterstützen werden!
Ihr Handwerkszeug um diese beiden Tipps für sich zu nutzen sind also:
Wir wünschen viel Erfolg